Am Ende der 3-Spiele-in-7-Tagen-Woche waren wir (erstmals überhaupt) bei Athletic Sonnenberg zu Gast – der 2020 gegründete Verein wurde jüngst mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet. Auch wenn es fast schon müßig ist – zur Einordnung der Leistung aber eine wichtige Randbemerkung: Mit nur einer ernsthaften Wechseloption erreichte unsere Personalsituation an diesem Samstag (hoffentlich) ihren Höhepunkt. Ungeachtet dessen waren wir uns bei der Zielstellung einig: Es sollten endlich wieder 3 Punkte her.
Die ca. 100 Zuschauer, die sich bei angenehm herbstlichen Temperaturen im Stadion an der Forststraße versammelt hatten, sahen zunächst eine eher vorsichtige Anfangsphase beider Mannschaften. Während wir defensiv stabil standen, waren wir offensiv immer wieder um Nadelstiche bemüht. Insbesondere unsere schnellen Außenstürmer Omari und Bouacha sorgten ein ums andere Mal für Unruhe in des Gegners Hälfte, ohne dabei zunächst wirklich zwingend zu werden. Nach ca. 15 Minuten hätte uns Omari beinahe in Führung gebracht, sein Abschluss von halbrechts rutschte ihm jedoch über den Spann und in der Folge neben das Tor. Nur wenige Minuten später dann die erste richtig dicke Gelegenheit: Eine Ecke von Al Hakeem erreichte den einigermaßen allein gelassenen Zalenga auf Höhe des 11m-Punktes, dessen Direktabnahme mit rechts Kapitän Lenz per Kopf noch abfälschte. Keeper Scharfenberger war schon geschlagen, nicht aber sein Verteidiger, der das Ding noch von der Linie zu kratzen vermochte. Von Sonnenberg kam bis dato offensiv eher wenig. In der 34. Spielminute dann endlich die erlösende Führung, als sich Omari über rechts durchsetzte und per Flanke den Kopf von Bouacha fand – eine Etage über allen anderen versenkte Zinou die Eingabe gekonnt im langen Eck. Beinahe wäre den Gastgebern fast im Gegenzug die direkte Antwort gelungen, doch Fotinho‘s Kopfball geriet zu zentral und war damit leichte Beute für Kretzschmar. Bis zur Pause verflachte das Spiel dann etwas, was auch daran lag, dass wir im Spielaufbau zu schleppend agierten und das Spielgeschehen immer wieder unnötig verlangsamten.
Nach dem Seitenwechsel brauchten wir etwas, um wieder aktiv ins Spiel zu finden. In Minute 55 mussten wir dann den völlig unnötigen Ausgleich durch Heß hinnehmen, nachdem wir einen eigenen Freistoß im eigenen Strafraum in des Gegners Füße spielten. Mit Blick auf die letzten Wochen und Spiele hätte man durchaus vermuten können, dass die Mannschaft an so einer Situation „zerbricht“ – sie zerbrach aber nicht. Nachdem wir uns kurz geschüttelt und die Sonnenberger Ausgleichseuphorie überstanden hatten, versuchten wir wieder unser Glück in die eigene Hand zu nehmen. Als der fleißige Lukschanderl den Ball im gegnerischen Strafraum technisch anspruchsvoll behauptete und in der Folge nur per Foul gestoppt werden konnte, zeigte Schiedsrichter Zander folgerichtig auf den Punkt. Bouacha nahm sich der Sache an und verwandelte souverän zu seinem 9. Saisontreffer (67‘). Spätestens mit der erneuten Führung wurde das Spiel nun etwas hektischer, was entsprechend zu vielen Unterbrechungen und wenig Spielfluss führte. Sonnenberg drückte auf den Ausgleich, während wir die Vorentscheidung suchten. Diese wäre uns beinahe gelungen, hätte Athletic-Keeper Scharfenberger nicht so unmenschlich reagiert: Nach einer Balleroberung im Zentrum war es erneut Bouacha, der kurz nach der Mittellinie ein sehenswertes Geschoss über den weit vor seinem Tor stehenden Heimkeeper abfeuerte – im Rückwärtslaufen und mit aller ihm zur Verfügung stehenden Sprungkraft lenkte Scharfenberger das Ding jedoch mit den Fingerspitzen über das Tor. Auf der anderen Seite suchte Athletic mit aller Wucht den Ausgleich, unsere Defensive hielt diesem Druck aber stand. In der Nachspielzeit kam es dann an diesem Tag letztmalig zum Duell Scharfenberger vs. Bouacha. Nach Vorarbeit von Omari visierte Bouacha das lange Eck an, Scharfenberger‘s Fingerspitzen hielten diesem Versuch jedoch erneut Stand. So blieb es am Ende beim erlösenden 1:2 Auswärtssieg.
Jungs, das war ein Sieg des Willens – ihr könnt stolz auf euch sein. Gerade nach den schweren 120 Minuten vom Dienstag, die zudem unbelohnt blieben, kann man diese Leistung nicht hoch genug hängen. Jetzt können wir uns ganze zwei Wochenenden lang ausruhen und erholt wie gestärkt in das kommende Heimspiel gegen die Zweitvertretung der Rabensteiner gehen.
Wir bedanken uns bei Sonnenberg für die Gastfreundschaft und wünschen viel Erfolg für die weitere Saison. Ein besonderes Kompliment geht an dieser Stelle an das Schiedsrichtergespann um Tobie Zander, das eine hervorragende Leistung zeigte.