Am 7. Spieltag gastierten wir beim Postsportverein aus Chemnitz. Unter sehr guten äußeren Bedingungen entwickelte sich eine spannende, rassige und bisweilen von einigen Nickligkeiten geprägte Partie auf Augenhöhe – mit dem besseren Ende für das Heimteam.
Mit eher begrenzter Kaderstärke angetreten, kamen wir die Anfangsviertelstunde relativ gut in das Spiel. Den Gegner von unserem eigenen Tor fernhaltend, konnten wir aus der optischen Überlegenheit heraus einige vielversprechende Angriffe initiieren. Für gefährliche Torchancen waren wir allerdings in den entscheidenden Zonen nicht zwingend genug oder agierten zu umständlich.
Wie aus dem Nichts dann die Führung der Gastgeber, als Ahner in der 14. Minute äußerst clever per Heber traf. Sichtlich geschockt und um Ordnung ringend, kam es nur vier Minuten später noch dicker. M. Fiedler vollendete einen sehenswerten Angriff über außen per Kopf zum 2:0.
Während wir uns – wie schon so oft in dieser noch jungen Saison – mal wieder nicht für den enormen Aufwand und unser keinesfalls schlechtes Spiel belohnen konnten, agierte die Heimmannschaft nun mit breiter Brust. Bis zur Halbzeit blieben weitere Chancen auf beiden Seiten eher Mangelware. Gute Bälle und vor allem Läufe in die Tiefe, Körpersprache sowie ein ordentliches Dagegenhalten boten jedoch Grund zur Hoffnung, nochmal in das Spiel zurückzukommen.
Mit Beginn der 2. Halbzeit behielten wir die taktische Grundordnung vorerst bei, um dem Gegner keine Räume zum Kontern und somit die Gelegenheit zur schnellen Entscheidung zu bieten. Da es uns aber kaum gelang, Offensivakzente zu setzen, spielte sich das Geschehen vorrangig zwischen den Strafräumen ab. Zwanzig Minuten vor Schluss erhöhten wir dann allerdings die Schlagzahl und bemühten uns intensiver um Ergebniskorrektur. Der Gastgeber vergab bis dahin ein zwei Möglichkeiten, um den Deckel endgültig auf diese Partie zu legen.
In der 75. Minute dann der Anschlusstreffer, als Boucha frei vor dem Tor einen Steckpass Voitels in die Maschen drosch. Und tatsächlich gelang uns zehn Minuten später der nun mittlerweile verdiente Ausgleich. Al Hakeem schoss einen nach einer Ecke abgewehrten Ball aus dem Rückraum Richtung Tor, Klipphahn stand goldrichtig und traf gekonnt zum 2:2.
Die letzten Minuten wog das Spielgeschehen hin und her. Beide Mannschaften wollten den Sieg, wobei wir den noch etwas frischeren Eindruck machten. Auf Seiten der Postler war es Dögl, der eine Eingabe aus 5 Metern in Kretzschmar’s Arme köpfte, wir hatten drei ausgezeichnete Kontersituationen – teils in Überzahl – bei denen wir entweder falsche Entscheidungen trafen oder wiederholt nicht zielstrebig genug agierten. In der vierten Minute der Nachspielzeit gab es nochmal einen Freistoß für die Heimelf von der rechten Seite, in dessen Vorfeld wir einen Ball nicht sauber zu klären vermochten. Grube brachte den Ball nach innen und Dögl machte es nun zu unserem Leidwesen besser als noch ein paar Minuten davor. Und trotzdem sollte sich nochmal eine 100%-ige Chance zum erneuten Ausgleich bieten. Becker spielte einen letzten langen Ball auf Pfeifer, dessen Kopfballverlängerung erreichte Lukschanderl am Fünfmeterraum. Dieser bekam allerdings nicht genügend Druck hinter den Ball, so dass wir nur Sekunden später mit dem Schlusspfiff des Schiedsrichters komplett enttäuscht zu Boden sanken.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Moral und Einsatz absolut stimmen. Allerdings gelang es uns zum wiederholten Mal nicht, die sogenannten „großen“ Spiele, welche Spitz auf Knopf stehen, zu unseren Gunsten zu entscheiden. Um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und die selbstgesteckten Ziele zu erreichen, wird es aber so langsam Zeit, diesen Makel abzulegen…
Dem Team der Post gratulieren wir zum Sieg und wünschen weiterhin viel Erfolg sowie eine verletzungsfreie Zeit!