Am 2. Spieltag der diesjährigen Kreisoberliga-Saison gastierten wir bei der zweiten Mannschaft des VfB Fortuna Chemnitz. Aufgrund der größtenteils sehr überschaubaren Leistung aus der Vorwoche sowie den oftmals sehr deutlichen Ergebnissen der letzten Jahre bei diesem Aufeinandertreffen, schienen die Rollen vor dem Spiel klar verteilt. Am Ende sahen die 30 zahlenden Zuschauer ein spannendes und intensives Spiel auf Augenhöhe, welches auf beiden Seiten neben Kampf und Leidenschaft durchaus auch spielerisch ansprechende Aktionen zu bieten hatte.
Direkt von Beginn an übernahm die junge, technisch sowie taktisch hervorragend ausgebildete Truppe von der Beyerstraße die Initiative. Trotz optischer Überlegenheit und einem hohen Ballbesitzanteil ergaben sich für den Gastgeber jedoch keine nennenswerten Chancen, da wir durch gutes Verschieben die Räume in den torgefährlichen Zonen entsprechend eng halten konnten. Eigene Offensivaktionen erzeugten wir bis dato kaum, einzig ein Konter über Günther brachte etwas Entlastung. Sein Abschluss aus spitzem Winkel brachte wenig Gefahr. Nach 20 Minuten dann die Führung für die Gastgeber, als wir einen langen Ball nicht zu verteidigen vermochten und Velychko frei vor Savureinschieben konnte. Dieses Gegentor förderte jedoch eine Reaktion zu Tage, welche sich nicht unbedingt erwarten ließ. Wir schüttelten den anfänglichen Respekt nun gänzlich aus den Trikots und nahmen das Heft des Handelns zunehmend in unsere Hände. Wir erarbeiteten uns eine Vielzahl an gefährlichen Standardsituationen. Bei einer davon lag uns der Torschrei bereits auf den Lippen, jedoch konnte Klipphahn nach Ecke von Günter nicht per Kopf verwandeln. 3 Minuten später war es dann jedoch soweit. Nach tollem Steckpass von Jäger kreuzte Tai seinen Gegenspieler Richtung Strafraum und vollendete mit Übersicht aus 13 Metern.
Bis zur Pause entwickelte sich nun ein Spiel auf ein Tor. Dabei hatten wir zum Teil hochkarätige Chancen im Minutentakt. So konnte der Gastgeber einen Kopfball von Lenz gerade noch auf der Linie klären, ein Kopfball von Fugarini klatschte an den Pfosten. Georgi traf aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz und ein vermeintliches Tor von Fugariniwurde wegen Abseits aberkannt.
Für den zweiten Durchgang nahmen wir uns fest vor, genau dort anzuknüpfen, wo uns der Pausenpfiff unterbrochen hatte.
Allerdings hatten wir mit Wiederbeginn etwas Schwierigkeiten dies umzusetzen. In Folge fehlenden Zugriffs bekam Fortuna in der 48. min einen berechtigten Freistoß ca. 22m vor dem Tor aus halbrechter Position zugesprochen, welchen Thiemer an die Unterkante der Latte schlenzte, von wo aus das Spielgerät den Weg hinter die Linie fand.
Doch auch auf die erneute Führung der Gastgeber fanden wir umgehend die passende Antwort. Fugarini schickte Günther mit einem herrlichen Pass auf die Reise und dieser blieb frei vor dem Torwart eiskalt und traf flach ins lange Eck.
Wie schon in Halbzeit eins schloss sich direkt nach unserem Torerfolg eine starke Phase an, wobei wir es trotz einer Vielzahl von aussichtsreichen Möglichkeiten nicht vermochten, einen weiteren Treffer zu erzielen. Mit fortlaufender Spielzeit schwanden auf beiden Seiten zusehends die Kräfte, wodurch die Qualität des Spieles zwangsläufig etwas litt und Chancen seltener wurden.
Ein Ballverlust in unserer Vorwärtsbewegung brachte dann in der 87. Minute doch noch die Entscheidung zugunsten der Heimmannschaft. Trotz größter Anstrengung in unserer letzten Kette konnten wir Velychko nicht mehr entscheidend daran hindern, das 3:2 zu erzielen. Die restlichen Minuten inklusive fünfminütiger Nachspielzeit brachte dann außer einem Abschluss von Daoud keine Ausgleichschance mehr.
Am Ende natürlich extrem bitter, dass wir uns für diese über weite Strecken starke, geschlossene Mannschaftsleistung nicht in Form von Punkten belohnen konnten. Allerdings bleibt die Erkenntnis, auch gegen Gegner mit derartiger Qualität zum Teil mehr als nur mithalten zu können. Gelingt es uns fortan beständig, auf dem Niveau vom Sonntag zu agieren und weiter als Team zu wachsen, Fehler zu minimieren sowie im letzten Drittel noch etwas mehr Ruhe aber eben auch Entschlossenheit an den Tag zu legen, werden wir zwangsläufig Punkte einfahren!
Den Fortunen gratulieren wir zum Sieg und wünschen bis zum Rückspiel eine erfolgreiche und verletzungsfreie Zeit.