Nach intensiven Vorbereitungswochen konnten wir nun endlich mit einer Woche Verzögerung – aufgrund der Adelsberger Landespokalreise – in die neue Kreisoberliga-Saison starten. Zu Gast an der Clausstraße waren dabei die Jungs aus Röhrsdorf. In den beiden Aufeinandertreffen der vorangegangenen Saison konnte sich jeweils das Heimteam (deutlich) durchsetzen. Ungeachtet der Röhrsdorfer Auftaktniederlage gegen Sonnenberg, war klar, dass unser Gegner mittlerweile eine etablierte Größe in der Kreisoberliga ist.
Bei hochsommerlichen Temperaturen und guten Platzverhältnissen entwickelte sich vom Start weg ein intensives und kraftraubendes Spiel, in dem beide Mannschaften zunächst versuchten, an Sicherheit und Stabilität zu gewinnen. Auf beiden Seiten blieben die Angriffsbemühungen zumeist im Zentrum oder der letzten Kette hängen. So gelang es uns leider deutlich zu selten, die Röhrsdorfer Defensive in Verlegenheit zu bringen. Auch die zahlreichen Standardsituationen sollten hier keine Abhilfe schaffen. Ein gut getretener Freistoß von Michel konnte Gästekeeper Lustermann zwar nur nach vorn klatschen lassen, ein Abnehmer für den Nachschuss fand sich jedoch nicht. Beim guten Abschluss von Geupel aus 16m wäre der Gästekeeper wohl geschlagen gewesen, jedoch strich das Spielgerät in dieser Situation knapp über den rechten Winkel. Die größte Gelegenheit im ersten Durchgang hatte dann ‚Zinou‘, der von einer der wenigen defensiven Unsicherheiten der Gäste profitieren und aus ca. 7m unter Bedrängnis abschließen konnte. Sein Schuss war jedoch zu zentral und daher ebenso wenig eine wirkliche Herausforderung für Lustermann. Auf der anderen Seite deutete Röhrsdorf immer wieder Gefahr über die schnellen Offensivkräfte an, kam in letzter Konsequenz aber auch nicht entscheidend zum Abschluss.
Entsprechend torarm verabschiedeten sich beide Teams in die Halbzeitpause. Auch wenn wir durchaus Einiges investierten, war unser Spiel bis dato zu statisch, zu ideenarm und in manchen Situationen auch fußballerisch einfach nicht gut genug. Zweite Bälle landeten nahezu immer beim Gegner, was einen unnötig hohen Kräfteverschleiß bei der Wiederbeschaffung des Streitobjektes zur Folge hatte.
Mit dem festen Vorsatz, nochmal die berühmte Schippe drauf zu packen, starteten wir in Durchgang 2. Die Spieldynamik änderte sich allerdings erstmal nicht wesentlich. In der 55. Minute gelang es uns dann endlich, uns im Zentrum durchzuspielen und ‚Zinou‘ in Schussposition zu bringen. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte das Leder aus ca. 22m im linken unteren Eck. Im Anschluss erhöhten wir den Druck direkt, um das Spiel in dieser Phase zu entscheiden. Nachdem Schmeißer‘s hervorragender Kopfball am Dreiangel hängen blieb und Lenz den Rebound versenkte, entschied der Linienrichter – mit reichlich Verzögerung und erst nach gegnerischem Protest – auf Abseits. Im Gegenzug profitierten wir allerdings ebenfalls davon, dass der Linienrichter den Röhrsdorfer Ausgleich abseitsbedingt wieder einkassierte. Ein Weckruf, dass wir weiterhin mit größtmöglicher Achtsamkeit agieren müssen? Leider nein, denn den dem Abseitspfiff folgenden Freistoß spielten wir unnötig schnell und unkontrolliert in die eigene Unordnung. Der abgefangene Ball landete so sofort wieder beim Röhrsdorfer Linksaußen, der Eckert im Zentrum mustergültig per Flanke bediente und so den Ausgleich vorbereitete. So wirklich erholten wir uns von dieser kalten Dusche nicht mehr. Im Gegenteil, wir können von Glück reden, dass Kisak in der letzten Spielminute am langen Eck vorbeiköpfte.
So blieb es am Ende beim leistungsgerechten Unentschieden. Unser Spiel blieb dabei nahezu über die gesamte Spielzeit unter den Erwartungen – und unter den eigenen Möglichkeiten. Am kommenden Wochenende sind wir bei der VTB aus Schönau zu Gast. Selbstredend, dass es bei diesem schwierigen Auswärtsspiel deutlich mehr braucht, um erfolgreich sein zu können.
Wir bedanken uns beim gut leitenden Schiedsrichterkollektiv und wünschen unseren Gästen eine erfolgreiche wie verletzungsfreie Saison.