Nachdem wir in der Vorwoche jegliche Restchancen auf einen möglichen Kreismeistertitel verspielt hatten, lautete die Devise für die letzten drei Pflichtspiele der laufenden Saison: Unbedingt Platz 2 sichern. Dass wir auch nach dem 24. Spieltag noch mit 3 Punkten Vorsprung auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, hat jedoch weniger mit uns, als vielmehr mit den Ergebnissen der Konkurrenz zu tun. Den jungen Fortunen, gespickt mit zahlreichen Akteuren der A-Jugend-Regionalligamannschaft, hatten wir an diesem 24. Spieltag nämlich kaum etwas entgegenzusetzen. Über weite Strecken des Spiels war deutlich zu erkennen, dass die Jungs von der Beyerstraße alles daran setzten, den dritten, zum Aufstieg in die Landesklasse berechtigenden Tabellenplatz noch zu erringen.
Dabei begann das Spiel aus unserer Sicht vielversprechend. Durch konzentriertes Deckungsverhalten und energisch geführte Zweikämpfe konnten wir das Spiel in den ersten Minuten ausgeglichen gestalten. Nachdem Michel in der 7. Spielminute einen hervorragenden Pass auf den startenden Geupel spielte, dieser einen (ungewollten) Seitenwechsel auf Günther vollzog, und Günther Bouacha in der Mitte mustergültig per Flanke bediente, stand es bereits früh 1:0 für uns. Durchaus ein Faustpfand gegen spielstarke und gut ausgebildete Fortunen. Ein Faustpfand, den wir nicht zu nutzen verstanden. Bereits 4 Minuten später ging es nach einem Ballverlust im Zentrum schnell – der gut freigespielte Haubold blieb vor Kretzschmar eiskalt und netzte zum Ausgleich ein. Spätestens ab diesem Punkt verloren wir etwas den Zugriff. Und so passierte das, was gegen eine solche Mannschaft keinesfalls passieren sollte – der Gegner bekam von Minute zu Minute mehr Lust auf dieses Spiel. Das 1:2 und 1:3 sind schnell erzählt – beide Tore fielen per direktem Freistoß (Wilhelm 20‘, Schaveschov 28‘). Und so war sie schnell dahin, die gute Ausgangsposition. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Hofmann nach einem Angriff über rechts noch auf 1:4. Wir versuchten zwar vereinzelt Nadelstiche zu setzen, schafften es aber viel zu selten, die Defensive der Fortunen ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Stattdessen hielten wir uns vermehrt damit auf, angebliche Foulspiele zu reklamieren, wodurch die ein oder andere vielversprechende Offensivaktion verpuffte.
Mit diesem frustrierenden Zwischenstand ging es in die Kabinen. Nach Wiederanpfiff und einigen Umstellungen unsererseits zeigten wir uns zunächst stabiler und konnten das Spiel wieder ausgeglichener gestalten. Nahezu als Spiegelbild der Vorwoche fiel in dieser Phase der nächste Gegentreffer. Erneut offenbarten wir hier deutliche Schwächen im Defensivverhalten – Felke bedankte sich und verwandelte die Vorarbeit von Schaveschov souverän zum 1:5 (60‘). Leider war auch das noch nicht das Ende der Fahnenstange. Ein langer Ball auf den flinken Schaveschov genügte, um uns auch noch das 1:6 einzuschenken. Auch wenn es sich nicht wirklich am Ergebnis ablesen lässt, agierten wir in der zweiten Spielhälfte etwas besser. Von etwas Zählbarem waren wir an diesem Tag jedoch meilenweit entfernt.
Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass die Fortunen-Truppe an diesem Tag nicht mit der Mannschaft vergleichbar war, die große Teile der Saison absolviert hat. So waren Tempo, Technik und taktisches Verständnis bei allen Spielern auf extrem hohen Niveau. Dennoch darf einer routinierten und ambitionierten Mannschaft wie der unseren ein solches Debakel eigentlich nicht passieren. Insbesondere nicht in einem Heimspiel, insbesondere nicht nach Führung.
Sei es drum. Es hilft dennoch nur der Blick nach vorn. Beim schwierigen Auswärtsspiel am kommenden Wochenende in Röhrsdorf werden wir ein anderes Gesicht zeigen. Das wird auch zwingend notwendig sein.
Den Fortunen wünschen wir noch viel Erfolg bei der Mission Aufstieg.