Am 23. Spieltag gastierten wir zum Spitzenspiel der diesjährigen Kreisoberliga-Saison beim Tabellenführer FSV Grün-Weiß Klaffenbach. Gleich vorab: Sollten sich die knapp 100 zahlenden Zuschauer in Erwartung eines spielerischen Leckerbissens im Stadion an der Adorfer Straße eingefunden haben, so konnten beide Mannschaften diese leider nicht erfüllen. Das Spiel war über die gesamten 90+5 Minuten geprägt von einer hohen Intensität, vielen verbissen geführten Zweikämpfen und relativ wenig Torchancen.
Alles zusammen sicherlich zum einen der Brisanz der Partie geschuldet – immerhin hätten wir bei einem Sieg auf drei Punkte an Klaffenbach heranrücken und die Meisterschaft somit nochmal spannend machen können – zum anderen ließ der schwer zu bespielenden Untergrund die feine Klinge einfach nicht zu.
Unser Vorhaben, das Spiel von Anpfiff weg an uns zu reißen und sofort Eindruck beim Gegner zu hinterlassen, konnten wir leider nicht wie gewünscht umsetzen. Stattdessen waren es die Gastgeber, die in der Anfangsphase ein ums andere mal aussichtsreich in unsere Tornähe gelangten, ohne allerdings wirklich zu gefährlichen Torchancen zu kommen. Und trotzdem gerieten wir nach einer Viertelstunde in Rückstand, als Munzert einen aus dem Halbfeld geschlagenen Freistoß am langen Pfosten mutterseelenallein einköpfen konnte. Ein klarer Wirkungstreffer, von dem wir uns erst Mitte der ersten Halbzeit erholen konnten.
Von nun an waren wir zwar optisch meist überlegen und konnten über längere Ballbesitzphasen das Geschehen auf dem Platz ausgeglichen gestalten, am Rückstand änderte sich bis zur Pause allerdings nichts mehr. Hierfür fehlte es einfach an Mut, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Durchschlagskraft, Präzision und etwas Glück, z.B., als Al Hakeem die einzig nennenswerte Torchance für uns im ersten Durchgang nicht zu nutzen vermochte.
Mit dem festen Willen das Spiel noch in unsere Richtung zu drehen, kamen wir entsprechend motiviert aus der Halbzeitpause. So waren die ersten 25 Minuten in der 2.Hälfte sicherlich unsere besten am heutigen Tag – mehr als viel Ballbesitz und ein Verlagern des Spiels in die Klaffenbacher Hälfte konnten wir aber nicht auf der Habenseite verbuchen. Der vielversprechendste Angriff lief dabei über Günther, der in aussichtsreicher Position nicht den eigenen Abschluss, sondern das Abspiel zum Nebenmann suchte, woraufhin die Gefahr verpuffte.
Deutlich effizienter dagegen die Gastgeber. Einen ihrer wenigen gefährlichen Angriffe nach der Pause nutzen sie eiskalt aus. Weinberg spekulierte in Höhe der Strafraumgrenze gedankenschnell und ging einer schönen Eingabe von der Grundlinie im richtigen Moment entgegen – sein trockener Abschluss schlug in der 70.Minute zum 2:0 in unserem Tor ein.
Auch wenn die Köpfe unserer Mannschaft lobenswerter Weise oben blieben und wir mit frischem Wind von außen noch einmal alles nach vorne warfen, gelang es uns einfach zu selten, die vielbeinige Abwehr der Klaffenbacher derart in Verlegenheit zu bringen, dass für uns Zählbares herausspringen sollte. Es hätte mehr Szenen wie den leider zu spät erzielten Anschlusstreffer in der Nachspielzeit durch Schmeißer bedurft, als Bouacha energisch und zielstrebig über links in den Strafraum eindringen konnte und den Ball überlegt in die Mitte legte.
Am Ende des Tages steht der nicht unverdiente Sieg der Heimmannschaft auf der Anzeigetafel, vor allem, weil Klaffenbach in den ganz entscheidenden Situationen durchschlagskräftiger, kaltschnäuziger und gedanklich einen Schritt schneller war als wir.
Für uns gilt es nun, den 2. Platz in den drei noch zu absolvierenden Spielen mit aller Macht zu verteidigen.
Dem gesamten Team aus Klaffenbach gratulieren wir zur fast perfekten Meisterschaft!