Nachdem wir zwei Wochen zuvor – aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes – unverrichteter Dinge wieder die Heimreise antreten mussten, kam es an diesem Sonntag nun endlich zum Aufeinandertreffen mit dem Liganeuling aus Erfenschlag. Mit Textima erwartete uns zwar ein Gegner aus der unteren Tabellenregion, der in den letzten beiden Spielen allerdings sehr beachtliche Ergebnisse erzielte. Gepaart mit der extrem angespannten Personaldecke unsererseits und dem witterungsbedingt schwer zu bespielenden Platz war klar, dass dieses letzte Spiel vor der Winterpause ein ganz schwieriges werden würde.
Naja, und wie will man in ein solches Spiel keinesfalls starten? Mit einem frühen Gegentor natürlich. Entgegen dieses Vorsatzes hätte Textima kaum früher in Führung gehen können. Nachdem wir eine Flanke von unserer rechten Abwehrseite nicht verhindern konnten, köpfte Scholz bereits in der ersten Spielminute relativ unbedrängt ein. Zu allem Überfluss verletzte sich Kapitän Marco Lenz in dieser Situation und musste wenig später gegen Jan Pohlhaus ausgetauscht werden. In der Folge fanden wir nur mit Mühe ins Spiel und konnten uns nur wenige (klare) Torgelegenheiten erarbeiten. Obwohl wir optisch überlegen waren und zahlreiche Standards zugesprochen bekamen, fehlte der ganz große Druck auf das Erfenschlager Tor. So war es ein Distanzschuss Zimmermann‘s, der für die erste richtige Gefahr sorgte. Leider strich dieser knapp über das linke Dreiangel. Auf der anderen Seite bewahrte uns Kretzschmar kurz vor der Pause mit einer tollen Parade vor dem 2:0.
Zum Halbzeittee waren wir uns alle einig, dass wir keinesfalls mit einem solchen Negativerlebnis in die Winterpause gehen möchten. Es galt nun also, nochmal alle Kräfte zu mobilisieren, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden.
Entsprechend motiviert starteten wir in den zweiten Spielabschnitt. Während wir defensiv zunehmend besseren Zugriff bei den häufig langgeschlagenen Bällen fanden, konnten wir auch offensiv die Schlagzahl zunehmend erhöhen. Im Gegensatz zu den beiden Vorwochen, in denen wir uns auch durch eine hervorragende Chancenverwertung auszeichneten, ließen wir zunächst noch einige Hochkaräter ungenutzt. Es dauerte bis zur 70. Spielminute, bis wir endlich den erlösenden Ausgleich erzielen konnten. Als der an diesem Tag unermüdlich ackernde Al Hakeem im Strafraum nur regelwidrig gestoppt werden konnte, zeigte Schiedsrichter König folgerichtig auf den Punkt. Routinier und Urgestein Klipphahn ließ sich nicht zweimal bitten und setzte den Ball souverän zwischen das Gestänge. In den folgenden Minuten hätte das Spiel durchaus in beide Richtungen kippen können. In der 85. Spielminute dann die Szene des Spiels: Al Hakeem setzte über links zum Solo an, zog in spiegelverkehrter Robben-Manier nach innen und setzte den leicht abgefälschten Schuss unhaltbar in den rechten Winkel. Dem ausgelassenen Jubel folgten nun noch einige Minuten des Zitterns, da Textima nochmal alles nach vorn warf. Mit viel Geschick und etwas Glück konnten wir das Ergebnis aber über die Zeit bringen.
Natürlich lesen sich die Ergebnisse der beiden Spiele zuvor „besser“, jedoch war dieser Sieg auf seine Art etwas ganz Besonderes. Das Gesicht einer Mannschaft zeigt sich bekanntlich besonders in schwierigen Situationen. Am Ende war es der unbedingte Wille eines jeden auf und neben dem Platz, der uns dieses Spiel noch drehen ließ. Großes Kompliment an die Mannschaft und besonderer Dank an Jan und Ricardo, die so kurzfristig eingesprungen sind.
Ein großes Kompliment schicken wir aber auch nach Erfenschlag für diesen aufopferungsvollen Kampf. Bis zum Rückspiel wünschen wir euch eine erfolgreiche und verletzungsfreie Zeit.
Nicht zuletzt wünschen wir allen Spielern, Familien und Unterstützern ein erfülltes Weihnachtfest und einen guten Start ins neue Jahr.